Keine Hinweise auf sterile Neutrinos

Es gibt keine Beweise für die Existenz von sterilen Neutrinos – einer vierten Art des Elementarteilchens Neutrino. Dies zeigt die internationale MicroBooNE-Kollaboration am US-Forschungszentrum Fermilab mit Beteiligung der Uni Bern.

04. Dezember 2025

Neutrinos sind winzige Elementarteilchen, die schon in der Frühphase des Universums eine wichtige Rolle spielten. Neutrinos interagieren nur selten mit anderer Materie – weshalb man sie auch «Geisterteilchen» nennt. Drei Neutrino-Arten spielten eine wichtige Rolle beim Aufbau des sogenannten Standardmodells der Teilchenphysik, auch «Weltformel» genannt. Dieses Modell bietet eine Erklärung des Universums und beschreibt die kleinsten Bausteine der Materie und ihre Wechselwirkungen. Frühere Experimente zeigten allerdings unerwartete Messergebnisse, die sich nicht mit dem bisherigen Verständnis der Neutrinos erklären lassen.

Um diese Anomalien zu begründen, vermuten Forschende die Existenz einer bislang unentdeckten vierten Neutrinoart – der sterilen Neutrinos. Neue Ergebnisse des sogenannten MicroBooNE-Experiments am Teilchenphysik-Forschungszentrum Fermi National Accelerator Laboratory (Fermilab) nahe Chicago (USA) schliessen diese Möglichkeit nun aber nach mehrjähriger Suche mit grosser Wahrscheinlichkeit aus: Die Forschungsgruppe mit Beteiligung von Forschenden des Laboratoriums für Hochenergiephysik (LHEP) und des Albert Einstein Center for Fundamental Physics (AEC) der Universität Bern hat keine Hinweise auf eine vierte Art von Neutrinos gefunden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

Der MicroBooNE-Kryostat wird in die Liquid Argon Test Facility (LArTF) am Fermilab herabgelassen. © Reidar Hahn, Fermilab
Der MicroBooNE-Kryostat wird in die Liquid Argon Test Facility (LArTF) am Fermilab herabgelassen. © Reidar Hahn, Fermilab

uniAKTUELL-Newsletter abonnieren

Entdecken Sie Geschichten rund um die Forschung an der Universität Bern und die Menschen dahinter.