MicroBooNE-Kollaboration
Keine Hinweise auf sterile Neutrinos
Es gibt keine Beweise für die Existenz von sterilen Neutrinos – einer vierten Art des Elementarteilchens Neutrino. Dies zeigt die internationale MicroBooNE-Kollaboration am US-Forschungszentrum Fermilab mit Beteiligung der Uni Bern.
Neutrinos sind winzige Elementarteilchen, die schon in der Frühphase des Universums eine wichtige Rolle spielten. Neutrinos interagieren nur selten mit anderer Materie – weshalb man sie auch «Geisterteilchen» nennt. Drei Neutrino-Arten spielten eine wichtige Rolle beim Aufbau des sogenannten Standardmodells der Teilchenphysik, auch «Weltformel» genannt. Dieses Modell bietet eine Erklärung des Universums und beschreibt die kleinsten Bausteine der Materie und ihre Wechselwirkungen. Frühere Experimente zeigten allerdings unerwartete Messergebnisse, die sich nicht mit dem bisherigen Verständnis der Neutrinos erklären lassen.
Um diese Anomalien zu begründen, vermuten Forschende die Existenz einer bislang unentdeckten vierten Neutrinoart – der sterilen Neutrinos. Neue Ergebnisse des sogenannten MicroBooNE-Experiments am Teilchenphysik-Forschungszentrum Fermi National Accelerator Laboratory (Fermilab) nahe Chicago (USA) schliessen diese Möglichkeit nun aber nach mehrjähriger Suche mit grosser Wahrscheinlichkeit aus: Die Forschungsgruppe mit Beteiligung von Forschenden des Laboratoriums für Hochenergiephysik (LHEP) und des Albert Einstein Center for Fundamental Physics (AEC) der Universität Bern hat keine Hinweise auf eine vierte Art von Neutrinos gefunden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
Zur Medienmitteilung des Inselspitals und der Universität Bern vom 03.12.2025
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