Im Dialog über Tierversuche

Am Nationalen Informationstag des Versuchstiers präsentierten Forschende der Universität Bern an einem Stand auf dem Casinoplatz Bern ihre Arbeit mit Tierversuchen und boten Interessierten Informationen aus erster Hand.

Bereits zum zweiten Mal nahmen Forschende der Universität Bern am Nationalen Infotag des Versuchstiers teil: 11 Forschende präsentierten am Samstag, 14. Juni, an einem Stand auf den Casinoplatz Poster, Flyer, Käfige und Videos und suchten das Gespräch mit Passantinnen und Passanten. Organisiert wurde der Anlass vom Animal Welfare Office der Universität Bern mit Unterstützung der Abteilung Kommunikation & Marketing.  

Interessierte konnten auf einen Kaffee vorbeischauen, wobei bei der grossen Hitze eher Wasser gefragt war. 

Projekte aus der Tier- und Humanmedizin wurden vorgestellt, wobei einzelne Interessierte lange für Gespräche am Stand verweilten und weniger etwas über konkrete Projekte als über das Thema allgemein erfahren wollten. Zahlreiche Missverständnisse, die über Tierversuche an der Universität Bern kursieren, konnten ausgeräumt werden, wie etwa die Vorstellung, dass hier Versuche für Kosmetika durchgeführt würden. 

Besonders bei Kindern beliebt war das Stereoskop, durch das man sehen konnte, wie das Herz von durchsichtigen Zebrafischembryonen schlägt. Zebrafische dienen als Tiermodell, um besser zu verstehen, wie sich kranke Herzen regenerieren können, um neue Arzneimittel zu entwickeln und um Krebs besser zu verstehen. 

Es gab viele positive Rückmeldungen, auch von kritischen Personen. Als wichtig erachtet wurde, dass die Forschenden der Universität Bern mit dem Thema «zu den Leuten rausgehen», an einem Austausch interessiert sind und informieren statt überzeugen wollen, und dass «man nicht immer nur die Argumente der Gegnerinnen und Gegner hört». 

Tierversuche an der Universität Bern

Tierversuche sind für Fortschritte in der Medizin und damit für die Gesundheit von Menschen und Tieren unverzichtbar. Zahlreiche Berner Forschungsprojekte tragen direkt zur Verbesserung des Tierwohls bei. Die Universität Bern verfügt über Einrichtungen, Prozesse und Kontrollmechanismen, die garantieren, dass Forschende ihre Versuche so optimieren, dass die Belastung für die Tiere minimal ist und dass Tierversuche nur durchgeführt werden, wenn es keine Alternativen gibt. Die Universität Bern betreibt Spitzenforschung verantwortungsbewusst und mit Respekt für Tiere und Menschen. Sie ist führend in der Tierschutzforschung und sie fördert und entwickelt alternative Versuchsmethoden.

Nationaler Informationstag 

Am Nationalen Informationstag des Versuchstiers, der 2022 eingeführt wurde, geht es darum, Passantinnen und Passanten aus erster Hand über Tierversuche zu informieren und Fragen zu beantworten. Organisiert wurde der Anlass vom Verein Forschung für Leben zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Tierversuchskunde SGV und der Schweizerischen Vereinigung der Tierärztinnen und Tierärzte in Industrie und Forschung SAVIR. Die Universität Bern ist seit 2023 am Infotag dabei. Dieses Jahr beteiligten sich erstmals auch die Universitäten Basel und Zürich sowie die ETH Zürich. 

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