Online-Tools

Folgende an der Universität Bern entwickelte Online-Tools helfen auf verschiedenste Art, den Alltag zu bewältigen.

Texte: Valentin Bär 06. Juni 2023

Nachhaltig konsumieren

Die interaktive App «BENE Stadtplan» hilft bei nachhaltigen Konsumentscheiden, in-dem sie über 180 kleinere und weniger bekannte Geschäfte und Restaurants in der Stadt Bern aufführt. Ausgewählt wurden diese anhand von acht ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitskriterien. Entwickelt wurde die App vom Verein BENE, einem Zusammenschluss von Studierenden aus allen drei Berner Hochschulen, in Zusammenarbeit mit dem Centre for Development and Environment (CDE). Der Plan erleichtert den Überblick über nachhaltige Konsummöglichkeiten und lädt dazu ein, die Stadt Bern aus einer anderen Perspektive neu zu entdecken.

Digitale Wahlunterstützung

Die Online-Wahlhilfe Smartvote unterstützt Wählerinnen und Wähler seit 2003 bei faktenbasierten Entscheidungen. Sie können anhand eines Fragebogens zu verschiedensten Themen die eigene politische Position mit Parteien und einzelnen Kandidierenden vergleichen. Mitbegründet wurde Smartvote von Daniel Schwarz und Jan Fivaz, damals zwei Studenten der Universität Bern. Heute wird die Plattform vom Non-Profit-Verein Polittools weiterentwickelt und betrieben. Und dies äusserst erfolgreich: In der Schweiz wurden die Informationen von Smartvote bereits bei über 300 Wahlen angeboten. Auch im Ausland, beispielsweise in Bulgarien, Luxemburg oder Australien, kam die Plattform vereinzelt zum Einsatz.

Spracherhaltung per App

Die Sprache Vamale ist vom Aussterben bedroht, sie hat nur noch etwa 130 aktive Sprecherinnen und Sprecher einer pazifischen Volksgruppe. Um ein endgültiges Verschwinden der Sprache zu verhindern, entwickelte der Linguist Jean Rohleder im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Uni Bern eine App, die ein Vamale-Wörterbuch, wortspezifische Bilder und Beispielsätze enthält. Dazu entwickelte er ein Schriftsystem für die ausschliesslich mündlich verwendete Sprache. Obwohl die App nicht über kommerzielle App-Stores erhältlich ist, verwenden und propagieren sie die Vamale bis heute. Die App leistet so einen aktiven Beitrag zum Erhalt der indigenen Sprache.

Die App, um Apps zu machen

Die Entwicklung einer App erfordert Programmierkenntnisse und Zeit, was Nichtfachleute davon abhalten kann, ihre Forschungsideen digital umzusetzen. SelfHelp ist ein CMS-basiertes System mit integriertem App-Baukasten. Damit können Forschende einfacher Apps zur Datenerhebung kreieren: Eingehende Daten werden laufend in das Programm integriert, und ein Planungssystem ermöglicht es, sitzungsbasierte Interventionen zu erstellen. Zudem bietet die von der Technologieplattform der Philosophisch-humanwissenschaftlichen Fakultät entwickelte App ein Verwaltungssystem an, mit dem Studienteilnehmende kategorisiert werden können.

Online-Psychotherapie

Das Selbsthilfeprogramm HERMES hilft durch Texte, Audios, Videos und Übungen dabei, das psychische Wohlbefinden und die eigene Problemlösefähigkeiten zu stärken und depressive Symptome zu reduzieren. Das Programm wurde wissenschaftlich untersucht und gilt als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien. Ein Team vom Institut für Psychologie entwickelte HERMES im Rahmen seiner Forschung über Online-Programme zur Prävention und Behandlung von psychischen Problemen. Das Team entwickelt regelmässig neue Programme und überprüft deren Wirksamkeit.

Hochwassergefahren vorhersehen

Mit dem Klimawandel nimmt die Häufigkeit von schwerwiegenden Überschwemmungen auch in der Schweiz zu. Um dieser Gefahr zu begegnen, entwickelte das Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern ein Modellierungstool, das die Hochwasserdynamik der wichtigsten Schweizer Gewässer räumlich und im Zeitraffer visualisiert. Speziell am Tool ist, dass es nicht die Auswirkungen von Hochwasser pro Gemeinde analysiert, sondern die kombinierten Folgen für mehrere Flusseinzugsgebiete betrachtet. Die Simulationen können so dem Bevölkerungsschutz und den Blaulichtorganisationen helfen, die Notfallplanung zu optimieren und allfällige Schäden im Katastrophenfall zu minimieren.

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Dieser Artikel erschien erstmals in uniFOKUS, dem neuen Printmagazin der Universität Bern. uniFOKUS zeigt viermal pro Jahr, was Wissenschaft zu leisten vermag. Jede Ausgabe fokussiert aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf einen thematischen Schwerpunkt und will so möglichst viel an Expertise und Forschungsergebnissen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Bern zusammenführen.

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