Warum suchen Menschen den Geschwindigkeitsrausch?

Bei ihr landen die Raser: Verkehrspsychologin Livia Bühler führt charakterliche oder kognitive Begutachtungen der Fahreignung durch und gibt hier Auskunft zu den Beweggründen ihrer Patienten.

Text: Livia Bühler 28. November 2023

Bild: iStock

Die Suche nach einem Geschwindigkeitsrausch beim Autofahren kann mit einem sogenannten «sensation seeking» in Zusammenhang stehen: dem Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen und komplexen Eindrücken und der Bereitschaft, dafür physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen. Andere Theorien gehen davon aus, dass schnelles Fahren zur Bewältigung von persönlichen Konflikten dient, also dass man sozusagen vor sich selbst davonfährt.

Häufig suchen Männer diesen Rausch. Man(n) ist im Strassenverkehr zudem relativ anonym, und die Wahrscheinlichkeit, dass Regelverstösse entdeckt werden, ist ziemlich gering. Eine (vermeintlich) gute Gelegenheit für all jene also, die den Geschwindigkeitsrausch suchen und diesen ausleben möchten.

Aber Achtung: Überhöhte Geschwindigkeit kann teuer werden und führt irgendwann einmal zu einem Unfall – oder zu uns.

Zur Autorin

Bild: zvg.

Livia Bühler

ist Leiterin der Verkehrspsychologie in der Abteilung Verkehrsmedizin, -psychiatrie und -psychologie am Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern. Sie führt hauptsächlich verkehrspsychologische Begutachtungen durch, bei denen die charakterliche oder kognitive Fahreignung abgeklärt wird.

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