Das sind die Klimafakten 2023

An der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai versucht die Weltgemeinschaft in diesen Tagen, die menschengemachte Klimaerwärmung zu begrenzen. Wo macht sich der Klimawandel schon heute bemerkbar? Forschende der Uni Bern präsentieren in Videostatements Klimafakten.

Ana Vicedo, Madhav Thakur, Stefan Brönnimann und Thomas Frölicher sagen, was Sache ist.

Rund 70000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich vom 30. November bis am 12. Dezember 2023 in Dubai zur Weltklimakonferenz COP 28. Laut dem Pariser Klimaabkommen von 2015 soll der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf «deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau» begrenzt werden. Als Zielvorgabe nennt das Übereinkommen eine Erwärmung von nicht mehr als 1,5 Grad Celsius, damit Risiken und Auswirkungen des Klimawandels reduziert werden.

Wo stehen wir heute, im ausgehenden Jahr 2023? Wo macht sich der Klimawandel bereits bemerkbar? Vier Forschende des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern bringen aktuelle Entwicklungen in ihrem Fachgebiet in kurzen Videostatements auf den Punkt.

 

Stefan Brönnimann, Klimatologe: «Seit Juli fast immer über 1,5 Grad-Grenze»

«Seit Juli ist die Temperatur fast immer über der 1,5-Grad-Grenze», sagt der Klimatologe Stefan Brönnimann vom Geographischen Institut: «Die letzten Tage im November war sie sogar über der 2-Grad-Grenze.» Bisher hätten wir den Klimawandel als etwas Langfristiges betrachtet: «Dass wir nun jeden Tag gebannt auf die globale Mitteltemperatur schauen, das ist neu im Jahr 2023», so Brönnimann.

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Ana Vicedo, Klima-Epidemiologin: «Gravierende Auswirkungen auf Gesundheit»

«Der Klimawandel hat bereits heute gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung», sagt Ana Maria Vicedo Cabrera vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM). Um dies zu erkennen, brauche man nicht weit zu gehen: So ist es laut einer von der Universität Bern geleiteten Studie in der Schweiz im Hitzesommer 2022 zu mehr als 600 hitzebedingten Todesfällen gekommen. «Rund 60 Prozent davon können auf die menschengemachten Klimaerwärmung zurückgeführt werden», so Vicedo.

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Maddy Thakur, Ökologe: «Artenvielfalt stark beeinträchtigt»

«Die einheimische Artenvielfalt wird durch Hitzewellen und lange Dürreperioden stark beeinträchtigt», sagt Madhav Thakur vom Institut für Pflanzenwissenschaften: «Und dies geschieht oft dadurch, dass der Klimawandel die invasiven Arten fördert.»

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Thomas Frölicher, Ozeanforscher: «Meere erreichen Rekordtemperaturen»

«Das Jahr 2023 wird voraussichtlich das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen», sagt Ozeanforscher Thomas Frölicher vom Physikalischen Institut: «Nicht nur die Atmosphäre, auch die Ozeane erreichen Rekordtemperaturen.»

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