Simonetta Sommaruga an der Universität Bern

Kurz nach dem Weltklimagipfel in Glasgow stellte sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga an der Universität Bern den Fragen der Studierenden. Der hohe Besuch fand im Rahmen der Vorlesung «Politisches System der Schweiz I» statt, in der die Bundesrätin ein Inputreferat zur Klimapolitik gehalten hat.

Mit den Ergebnissen der UN-Weltklimakonferenz «COP26» zeigte sich Bundesrätin und Umweltministerin Simonette Sommaruga nicht zufrieden. Zur Dringlichkeit klimapolitischer Massnahmen sagte sie: «Jeden Tag, den wir warten, ist einer zu viel, und je länger wir warten, desto teurer wird es.» Alle Bilder: © Universität Bern / Bild: Vera Knöpfel
Alle Bilder: © Universität Bern / Bild: Vera Knöpfel

Mit den Ergebnissen der UN-Weltklimakonferenz «COP26» zeigte sich Bundesrätin und Umweltministerin Simonette Sommaruga nicht zufrieden. Zur Dringlichkeit klimapolitischer Massnahmen sagte sie: «Jeden Tag, den wir warten, ist einer zu viel, und je länger wir warten, desto teurer wird es.»

Klimapolitische Massnahmen in der Schweiz könnten zukünftig aus steuerlichen Anreizen, Subventionen, transparenten Investitionen und der Verhinderung von «Greenwashing» bestehen.

Simonetta Sommaruga ist Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK.

Nachdem das CO2-Gesetz im Juni 2021 an der Urne gescheitert ist, machte Simonetta Sommaruga deutlich, dass die Bevölkerung in die politischen Prozesse zur Erreichung der Klimaziele stärker einbezogen werden müsse. Es sei nun aber auch nicht mehrheitsfähig, Verbote zu beschliessen: «Ein zweites Nein kann sich die Schweiz nicht leisten», sagte die Bundesrätin.

Die Gegnerschaft des CO2-Gesetzes adressierend sagte die Umweltministerin, dass nicht nur ein «Nein» aus fehlendem Problembewusstsein heraus drastische Folgen habe, sondern ebenso ein «Nein» aus Trotz über nicht ausreichende Massnahmen.

Nach ihrem Inputreferat beantwortete Simonetta Sommaruga Fragen der Studierenden, die vor allem, aber nicht nur die Klimapolitik betrafen. Abschliessend richtete Sommaruga an die angehenden Politologen und Politologinnen einen Appell: «Sie werden uns helfen!»

Bundesrätin Simonetta Sommaruga mit dem Rektor der Universität Bern Prof. Dr. Christian Leumann (links) und Prof. Dr. Adrian Vatter, Direktor vom Institut für Politikwissenschaft IPW der Universität Bern, der die Bundesrätin in seine Vorlesung «Politisches System der Schweiz I» eingeladen hatte.

Über die VORLESUNG «POLITISCHES SYSTEM DER SCHWEIZ I»

Im Mittelpunkt der jeweils im Herbstsemester stattfindenden Vorlesung stehen die politischen Akteurinnen und Akteure und Institutionen auf Bundes- und Kantonsebene, die politischen Entscheidungsprozesse auf den verschiedenen Staatsebenen sowie die vertiefte Betrachtung ausgewählter Politikfelder. Einmal pro Vorlesungszyklus lädt Prof. Dr. Adrian Vatter vom Institut für Politikwissenschaft eine Vertreterin oder einen Vertreter des politischen Systems für ein Referat mit Diskussion ein.

PUBLIKATION VON ADRIAN VATTER ÜBER den Schweizer Bundesrat

Adrian Vatter ist einer der profundesten Kenner der politischen Institutionen der Schweiz. Sein Buch «Der Bundesrat. Die Schweizer Regierung» erschien im November 2020 und ist die erste politikwissenschaftliche Analyse der Schweizer Regierung. Sie beleuchtet die Besonderheiten der Schweizer Exekutive und Politik aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Adrian Vatter analysiert in seinem Buch die Rolle und den Einfluss des Bundesrats im Schweizer Politiksystem und seine politische Zusammensetzung im Verlaufe der Zeit. Er untersucht die gesellschaftliche Herkunft und die Persönlichkeitsprofile der Bundesrätinnen und Bundesräte, beschäftigt sich mit der Organisation des Bundesrats und der Ausübung seiner Regierungsaufgaben und prüft die zahlreichen Modelle zur Regierungsreform auf ihre Wirkungen. Mit der politikwissenschaftlichen Darstellung und Analyse des Bundesrats beleuchtet Vatter erstmals in dieser Breite und Tiefe die Funktionsweise der Schweizer Regierung.

Zur Autorschaft

Maja Hegemann und Marvin Wilhelm studieren an der Universität Bern. 

Nina Jacobshagen ist Redakteurin in der Abteilung Kommunikation & Marketing an der Universität Bern.

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