Interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt
Welche Risiken von Compound Events ausgehen und wie sie sich auf Gesellschaft und Wirtschaft auswirken, wird immer intensiver erforscht – auch am Oeschger-Zentrum (OCCR) der Universität Bern. In einer soeben im Fachmagazin «Nature Reviews Earth & Environment» erschienenen Studie schlagen Forschende um Jakob Zscheischler und Olivia Romppainen-Martius, Professorin für Klimafolgenforschung, eine Klassifikation vor, um die Vielzahl solcher Ereignisse besser zu verstehen und untersuchen zu können. Denn ein wärmeres Klima könnte zu neuen, bisher nicht bekannten Extremereignissen führen.
Kombinierte Wetterereignisse und ihre Folgen sind derart vielschichtig, dass sie ein interdisziplinäres Forschungsfeld par excellence darstellen. «Das Oeschger-Zentrum ist die ideale Umgebung für dieses Thema, weil man hier Forschende aus unterschiedlichen Wissensgebieten miteinbeziehen kann», erklärt Jakob Zscheischler. Neben Atmosphären- und Klimawissenschaftlern beschäftigen sich am OCCR auch Expertinnen für Klimafolgen, Statistik sowie Klimawandel und Gesundheit mit Compound Events.
Im Januar 2021 wird in Bern denn auch eine internationale Tagung zu Compound Weather and Climate Events stattfinden. Diskutiert werden sollen nicht nur die physikalischen Prozesse, die zu solchen Ereignissen führen, und wie diese vorhergesehen werden können. Geplant sind auch Veranstaltungen zu gesellschaftlichen und organisatorischen Aspekten, damit sich Politik und Gesellschaft besser auf solche Extremsituationen vorbereiten können. Die Berner Tagung ist der Folgeanlass eines Workshops, der 2019 an der Columbia University in New York stattfand.