Die zunehmende Spezialisierung der Wissenschaften, aber auch ihre Überwindung in interdisziplinärer Zusammenarbeit sind wichtige Themen der Wissenschaftsphilosophie, so Claus Beisbart vom Institut für Philosophie. «Überhaupt schaue ich mir als Wissenschaftsphilosoph die anderen Disziplinen an, um zu verstehen, was die wichtigen Methoden und Resultate sind», erklärt er. Über die Zusammenarbeit von Weltraumforschung, Philosophie und Theologie sagt er: «Themen wie die Suche nach Leben im Universum werden auch in der Philosophie heiss diskutiert, weil es Unsicherheiten und methodologische Herausforderungen gibt. Ausserdem würde die Entdeckung von ausserirdischem Leben vermutlich unser Selbstverständnis verändern. Dieses wird in Theologie und Philosophie thematisiert. Die Weltraumforschung muss hier sicherlich eine empirische Basis liefern, aber sie beschäftigt sich nicht mit Fragen von Selbstverständnis und Sinn, so wie dies die Theologie und die Philosophie tun.»
Voneinander lernen anstatt aneinander vorbei zu reden
Kevin Heng betont, dass wir in einer komplexen und oft gespaltenen Welt leben, in der die Menschen dazu tendieren, aneinander vorbei zu sprechen und nach kurzfristigen Antworten auf Fragen zu suchen, die auf die es eben keine einfachen und eindeutigen Antworten gäbe. «Natürlich gibt es Fragen, die ausserhalb des Bereichs der Naturwissenschaften liegen, wo sich eben Spekulationen und Meinungen einschleichen», so Heng weiter. Das langfristige Ziel des Forums sei, eben diese Grenze auszuloten und zu lernen, damit umzugehen. Jessica Lampe ergänzt: «Indem wir verschiedene Disziplinen in einen Dialog bringen, wollen wir erreichen, dass man voneinander lernt anstatt aneinander vorbeispricht».