«Ich habe mich vom offenen Geist anstecken lassen»

Vom 7. bis 9. März 2017 finden an der Universität Bern die Masterinformationstage statt. Im Gespräch mit «uniaktuell» erzählen zwei Masterstudentinnen, wie sie sich für ihren Studiengang entschieden und welche Rolle dabei die Informationstage gespielt haben.

Von Ivo Schmucki 28. Februar 2017

Jeden Herbst beginnen weit über tausend Studierende ein Masterstudium an der Universität Bern. Für viele von ihnen ist der Weg vorgezeichnet, und sie hängen nach dem Bachelor ein Masterstudium in derselben Fächerkombination an. Wer aber die Alternativen prüfen möchte, verliert schnell einmal den Überblick. Möchte ich etwas Anderes studieren, Berufserfahrung sammeln, ins Ausland gehen oder doch lieber weitermachen wie bisher? Diese Entscheidung will wohlüberlegt sein. Abhilfe schaffen Informationsbroschüren, Internetrecherchen oder – im Falle eines geplanten Masterstudiums – die Masterinformationstage an der Universität Bern.

Eine bewusste Wahl

Zu den Studierenden, die sich an den Masterinformationstagen Gedanken über ihre Zukunft gemacht haben, gehört Eliane Wälti. Die 24-jährige Bernerin hat die Informationstage im letzten Jahr besucht und in diesem Frühlingssemester ihren Master in Lateinamerikastudien begonnen. Ihr Bachelorstudium in Geschichte und Spanisch führte sie unter anderem für ein Austauschjahr nach Mexiko. Seit kurzem arbeitet sie nebenbei als Hilfsassistentin am Historischen Institut in der Abteilung für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte.

Hat gerade ihr Masterstudium in Lateinamerikastudien begonnen: Eliane Wälti. Bild: © Universität Bern
Hat gerade ihr Masterstudium in Lateinamerikastudien begonnen: Eliane Wälti. Bild: © Universität Bern

Lateinamerikastudien seien nicht gerade die logische Fortsetzung nach einem Bachelor in Geschichte, sagt Eliane Wälti. Sie habe sich aber schon früh für diese Richtung entschieden, weil sie sich gut vorstellen könne, einmal in der Entwicklungszusammenarbeit zu arbeiten: «Das kann bei einer Organisation sein oder auch bei einer Bundesstelle wie dem DEZA oder EDA. So kann ich in andere Länder reisen, nutze meine sprachlichen Fähigkeiten und das Wissen aus dem Geschichts- und Masterstudium.» Obwohl sie sich über ihren Studiengang schon im Klaren war, seien die Informationstage für sie durchaus wertvoll gewesen: «Es wurden auch die Praktikaoptionen erklärt und berufliche Möglichkeiten aufgezeigt. Ich habe dazu im Voraus im Internet recherchiert und die Informationsbroschüren gelesen, so kam ich gut vorbereitet. An den Informationstagen wurden dann alle offen gebliebenen Fragen beantwortet», berichtet Wälti.

Mit Berufserfahrung zurück an die Uni

Die 32-jährige Salome Burki hat nach ihrem Bachelorabschluss 2011 in Sportwissenschaft, BWL und allgemeiner Ökologie fünf Jahre lang Berufserfahrung gesammelt, bevor es sie zurück an die Uni zog. Bei ihrer ersten Anstellung im Tourismusbereich fehlte es ihr an Aufstiegsmöglichkeiten und später im Eventmanagement war der Aufgabenbereich auf administrative Büroarbeiten beschränkt, in denen ihr die kreative Komponente fehlte. Als sie dann mit CAS-Weiterbildungen auf die Sporttherapie umsattelte und beschloss, sich selbstständig zu machen, war für sie der Zeitpunkt gekommen, das Projekt Masterstudium anzugehen. «Ich sagte mir, wenn schon, dann jetzt. Ich war neugierig, was in den vergangenen fünf Jahren geforscht wurde und wollte das Privileg nutzen, nochmals an die Universität gehen zu können.»

Zwischen Bachelor und Master hat sie viel Berufserfahrung gesammelt: Salome Burki. Bild: © Universität Bern
Zwischen Bachelor und Master hat sie viel Berufserfahrung gesammelt: Salome Burki. Bild: © Universität Bern

Mittlerweile studiert Salome Burki wieder im zweiten Mastersemester Sportwissenschaft mit BWL als Minor und betreibt daneben noch ihr eigenes Unternehmen. Die Masterinformationstage haben ihr geholfen, das richtige Nebenfach zu finden: «Für mich war klar, dass ich im Major wieder Sportwissenschaft machen will. Ich habe mich vor allem mit Studierenden und Alumni unterhalten. Es gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man mit Gleichgesinnten über den Studiengang reden kann.» Sie war auch von der positiven Atmosphäre angetan: «Ich habe mich anstecken lassen vom offenen und inspirierenden Geist.»

Informierte Entscheidungen

Die beiden Masterstudentinnen betonen, dass es sinnvoll ist, gut vorbereitet an die Masterinformationstage zu kommen: «Wenn man sich im Voraus informiert, kommen vielleicht Fragen auf, die man dann gleich persönlich stellen kann», sagt Eliane Wälti. Auch Salome Burki hat einen Tipp: «Man sollte das grosse Wissen, das die Leute an den Masterinformationstagen haben, nutzen und nicht nur Broschüren sammeln, die dann im Altpapier landen.»

Es mache sicherlich Sinn, nach dem Bachelor inne zu halten und sich zu überlegen, wo man hinwill, sagt Salome Burki: «Berufserfahrung zu sammeln, halte ich auch im Nachhinein noch für die richtige Entscheidung. Man sollte das machen, was einen interessiert.» Diese Meinung teilt auch Eliane Wälti: «Man sollte verschiedene Wege in Betracht ziehen. Ein Auslandaufenthalt, ein Praktikum und auch verschiedene Studienrichtungen. Die Uni bietet da ja auch ein gutes Beratungsangebot.»

Eliane Wälti und Salome Burki sind zwei Beispiele für Studierende, die sich bewusst für ein Masterstudium entschieden haben und sich diese Entscheidung gut überlegt haben. Eine Unterstützung für sie waren dabei auch die Masterinformationstage – ganz getreu deren Motto «Informiert entscheiden, fokussiert studieren».

Zum Autor

Ivo Schmucki ist Hochschulpraktikant Corporate Communication an der Universität Bern.

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