Zwischen Freiheit und Herausforderung

Am Tag des Studienbeginns gehörte die Universität der akademischen Zukunft. Einführungsveranstaltungen und Infostände sollten die Studierenden für den Einstieg ins Studium wappnen. «uniaktuell» war auf Stimmenfang und wollte von den frischgebackenen Studenten und Studentinnen wissen, was ihnen denn nun zu Beginn ihres Studiums unter den Nägeln brennt.

Von Marla Eva Moser 11. September 2015

Wie jedes Jahr wurden am Tag des Studienbeginns die frisch immatrikulierten Studierenden zunächst von Rektor Martin Täuber und Generalsekretär Christoph Pappa in der Aula im Hauptgebäude begrüsst. Danach herrschte ein ungewohnt hoher Geräuschpegel in den Hallen der Uni – zahlreiche Erstsemestrige wandelten im Verlauf des Tages im Gebäude zwischen den verschiedenen Informationsständen hin und her. Die Stimmung war aufgekratzt, die Studierenden gespannt auf den neuen Lebensabschnitt an der Bildungseinrichtung. Ein bisschen mulmig sei ihnen schon zu Mute, gaben die meisten zu, doch sie würden sich auf die kommenden Herausforderungen freuen.

Freude an der Selbstverantwortung

Im Hauptgebäude waren Lia Aeschlimann (20), Jill Hellstern (21), Jeanne Troxler (18) und Sam Badertscher (21) anzutreffen. Lia Aeschlimann und Jeanne Troxler werden sich kommende Woche in den Psychologievorlesungen wiederfinden, Sam Badertscher und Jill Hellstern hingegen werden das Studium der Rechtswissenschaften beginnen – insbesondere, weil die Uni Bern für Recht einen sehr guten Ruf geniesse.

Sam Badertscher freut sich vor allem auf die Selbstverantwortung, welche der Studienalltag mit sich bringt – obwohl er genau darin auch eine Herausforderung sieht: «Man kann dann nicht einfach einen Tag vor der Prüfung anfangen, zu lernen, wie das im Gymnasium war; man muss sich wirklich dahinter setzen.» Jeanne Troxler stimmte dem zu und erklärte, dass auch sie den Eindruck habe, dass kurzfristiges Lernen nun nicht mehr möglich sein werde. Auch Jill Hellstern betonte die neu gewonnene Selbstverantwortung und die damit einhergehende Freiheit. Sie freut sich, Neues zu lernen, aber selber einteilen zu können, wann was gemacht werden muss. «Und zwar so viel wie möglich» fügte sie mit einem verschmitzten Lächeln an. Lia Aeschlimann hingegen freut sich auf die Struktur, die das Studium mit sich bringen wird: «Nach einem Zwischenjahr wieder einen geregelten Alltag zu haben und wieder etwas für meinen Kopf zu machen, ist toll», erklärte sie.

Gemeinsam geht’s einfacher

Im Lichthof der UniS hielt sich eine Gruppe angehender Medizinstudenten auf. Marco Barmettler (20), Severin Kilchmann (20), Luca Föhn (19) und David Strittmatter (19) scheuen die Entfernung der Universität Bern von ihren ursprünglichen Wohnorten nicht. Marco Barmettler und Severin Kilchmann kommen aus dem Kanton Nidwalden nach Bern, Luca Föhn aus dem Kanton Schwyz und David Strittmatter aus dem Kanton St. Gallen.

von links nach rechts: Marco Barmettler, Severin Kilchmann, Luca Föhn, David Strittmatter.
v.l.n.r.: Marco Barmettler, Severin Kilchmann, Luca Föhn, David Strittmatter. © Bild: Universität Bern

Auch diese Gruppe freut sich auf den Neustart und das verheissungsvolle Studentenleben. Einzig die Prüfungen, so Severin Kilchmann, würden ihm noch etwas Respekt einflössen. Marco Barmettler hingegen hat ein Jahr Pause im Militär hinter sich und denkt, dass er sich wohl erst wieder an die neuen Strukturen anpassen muss. David Strittmatter betonte die Vorzüge der Stadt Bern, obwohl Zürich seiner Heimat eigentlich näher liegen würde: «Bern ist einfach die bessere Stadt, mir gefällt es hier besser. Und die Uni ist sympathischer.» Luca Föhn fügte bei dieser Gelegenheit an: «Bern ist sicher gemütlicher.» Für Severin Kilchmann hingegen hat Abwechslung eine Rolle gespielt: «Meine beiden Brüder studieren schon in Basel, da wollte ich etwas Neues machen», erklärte er. Marco Barmettler dagegen ist seiner Freundin nach Bern gefolgt und hat sich ausserdem an den Info-Tagen der Uni Bern überzeugen lassen.

Auf die Frage, was den seine Strategie sei, um erfolgreich durch das Studium zu kommen, hatte Marco Barmettler prompt eine Antwort parat: «Wir sind nicht allein», sagte er und schaute in die Runde, «und immer schön eins nach dem anderen.» Dafür erntete er Kopfnicken von seinen Begleitern.

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