Eine Woche im Zeichen des Gehirns
Was sind gesellschaftliche Folgen von Schlafstörungen? Wie ergeht es den Angehörigen bei einem Burnout? Diesen und weiteren Fragen geht die «Brainweek Bern» nach. Vom 10. bis 14. März wird in fünf Abendforen an der Universität Bern das Gehirn durchleuchtet.
Es ist leistungsfähiger als alle Computer und aus Milliarden von Zellen aufgebaut, zwischen denen mehr Verbindungen bestehen, als es Sterne am Himmel gibt: unser Gehirn. Es ermöglicht uns zu denken, vorauszuschauen, zu erinnern und zu handeln. Forschende auf der ganzen Welt versuchen zu verstehen, wie das Gehirn arbeitet und wie sich das schwere Schicksal einer Gehirnerkrankung mindern lässt. Eine wichtige Aufgabe besteht ausserdem darin, das erarbeitete Wissen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. An der Brainweek Bern erhalten Interessierte die Gelegenheit, sich über die neuesten Fortschritte der Hirnforschung zu informieren. Die Abendforen finden vom 10. bis 14. März im Hauptgebäude der Universität, ab 18 oder 18.30 Uhr statt.
Im Gehirn gibt es mehr Verbindungen zwischen Zellen als Sterne am Himmel. (Bild: Claude Blatter)
Der erste Abend der Brainweek ist dem Thema Schlaf-Wach-Störungen gewidmet. Das Spektrum der Vorträge reicht von Erkenntnissen aus der Schlafforschung bis hin zu den gesellschaftlichen Konsequenzen, die Schlafstörungen nach sich ziehen können. Dazu äussern sich Claudio Bassetti, Leiter der Universitätsklinik für Neurologie, Wolfgang Schmitt von den Universitären Psychiatrischen Diensten (UPD) und Johannes Mathis, Leiter des Schlaf-Wach-Zentrums des Inselspitals.
Wenn Kinder Schlaganfälle erleiden
«Wie wir Lernen und Erinnern» ist die Frage, der die Berner Forschenden am zweiten Abendforum nachgehen. So spricht beispielsweise Physiologe Thomas Nevian über Nervenzellen als Bausteine des Gedächtnisses und Psychologie-Professor Fred Mast thematisiert die Rolle von Augenbewegungen bei der Wahrnehmung und Vorstellung.
Bei einem Burnout bleiben auch die Angehörigen nicht verschont. Wie sie sich davor schützen können, selber zu erkranken, thematisiert das dritte Abendforum, das vom Berner Bündnis gegen Depression ausgerichtet wird. Am vierten Abend geht es um Zelltransplantationen. Forschende des Inselspitals sprechen über diese Form der Therapie bei Parkinson, Hirnschädigungen und einer beschädigten Netzhaut.
Ein ganzer Themenblock wird am fünften Abend schliesslich den Kindern gewidmet: von epileptischen Anfällen über Aufmerksamkeitsstörungen bis hin zu Schlaganfällen im Kindesalter. Ein Vortrag über Gedächtnisstrategien für Kinder findet ausserdem am zweiten Abend im Rahmen von «Lernen und Erinnern» statt.