Frisches Wasser aus farbenfrohen Flaschen

Als «Blue University» setzt sich die Uni Bern für Wasser als öffentliches Gut ein. Sie sorgt unter anderem dafür, dass Studierende und Mitarbeitende ihre Trinkflaschen einfach und komfortabel mit Leitungswasser füllen können. Nun werden auch farbenfrohe Flaschen mit Uni-Logo angeboten.

Von Sandra Flückiger 17. Februar 2014

Tausend Mal weniger Energie benötigt die Bereitstellung von Leitungswasser als jene von Mineralwasser. Wer lokales, nicht abgefülltes und nicht transportiertes Wasser trinkt, schont also die Umwelt. Die Universität Bern beteiligt sich an der internationalen Initiative «Blue Community», die sich für Wasser als Menschenrecht und als öffentliches Gut einsetzt. Im September 2013 hat sie das Label «Blue University» erhalten. Damit macht sie sich unter anderem dafür stark, dass Leitungswasser anstelle von Flaschenwasser getrunken wird und Wasserdienstleistungen in der öffentlichen Hand bleiben.

Diesem Anliegen verleiht die Uni nun Nachdruck: Ab dem heutigen Start ins Frühlingssemester bietet sie Trinkflaschen an, die an jedem Wasserhahn oder Trinkbrunnen mit frischen Wasser aufgefüllt werden können. Die Flaschen können in den Mensen bezogen werden. Zusätzlich bietet die Mensa-Betreiberin ZFV an verschiedenen Standorten (siehe Kasten) kohlensäurehaltiges Trinkwasser vom Zapfhahn an.


Die Flaschen in neun Farben sind einfach zu reinigen und können auch rezykliert werden. (Bilder: Abteilung Kommunikation)

Die Schweizer Flasche für jede Tasche

Die «Blue University»-Flaschen sind praktisch in der Grösse verstellbar und umfassen so 0,3 bis 0,7 Liter. Sie sind in neun verschiedenen Farben erhältlich – der Deckel kann nach der persönlichen Farbkombinations-Vorliebe ausgewählt werden. Jede Flasche ist bezüglich der Farbsättigung individuell anders und dadurch ein Unikat. Entwickelt wurde das Produkt in Thun, hergestellt wird es in einer kleinen Firma im Kanton Basel-Landschaft.

Die Trinkflaschen bestehen aus 100 Prozent Polypropylen (PP) – ein Kunststoff, der komplett rezyklierbar ist und keinen Weichmacher BPA (Bisphenol A) enthält. Sie können in Kunststoff-Rückgabestationen wie etwa bei Migros oder Coop beim Milchflaschen-Einwurf entsorgt werden. Mit der richtigen Pflege ist die Wasserflasche gemäss Herstellerangaben mehrere Jahre lang verwendbar. Sie ist mikrowellenfest und kann in der Spülmaschine oder mit heissem Wasser, Reinigungspulver und einer Flaschenbürste gereinigt werden. Nur tiefkühlen sollte man sie nicht.


Auch an Sitzungen und Tagungen soll Leitungswasser konsumiert werden: Mit den neuen «Blue University»-Karaffen und Gläsern der Universität Bern.

Für Sitzungen und Besprechungen von Mitarbeitenden der Uni Bern gibt es ausserdem Karaffen mit eingraviertem «Blue University» Logo. Diese sollen ebenfalls dazu beitragen, dass mehr Leitungswasser konsumiert wird. Auch bei Tagungen und Caterings servieren die ZFV-Unternehmungen wenn immer möglich Wasser in Karaffen.

Wasserverbrauch an der Uni halbiert

Das Streben nach Nachhaltigkeit ist Priorität an der Universität und in ihrer Strategie verankert – nicht nur in Forschung und Lehre, sondern auch im Betrieb: Der Wasserverbrauch konnte zwischen 1995 und 2012 um mehr als die Hälfte reduziert werden. In der Forschung zum Thema Wasser ist die Universität Bern in vielen Bereichen aktiv. So werden beispielsweise Szenarien entwickelt, wie sich die Wasserkreisläufe bis zum Jahr 2085 verändern werden. Solche Szenarien liefern auch die Basis für Anpassungsstrategien an die Klimaänderung.

Die Universität beteiligt sich zudem an verschiedensten internationalen Forschungsprojekten und arbeitet eng mit Partnern in Nord und Süd zusammen. «Es fehlt an genügend und an sauberem Wasser – Antworten auf diese Probleme zu finden, ist zwingend, und sie müssen zu einem wichtigen Teil von der Wissenschaft kommen», sagt Rektor Martin Täuber.

Wasser vom Zapfhahn

An den folgenden Standorten kann kohlensäurehaltiges Trinkwasser vom Zapfhahn zu einem kleinen Preis bezogen werden: Hauptmensa (Gesellschaftsstrasse 2), Hauptgebäude (Hochschulstrasse 4), Unitobler (Länggassstrasse 49), Hochschulzentrum vonRoll (Fabrikstrasse 8), UniS (Schanzeneckstrasse 1) und Studentisches Zentrum (Getrud-Woker-Strasse 3).

Tipp zur Pflege der Flasche: Lässt sie sich nicht in die Ursprungsform zurückfalten, kann man sie heiss abspülen, zusammengefaltet einige Sekunden lang festhalten, anschliessend den Deckel zuschrauben und die Flasche abkühlen lassen.