Anwältin, Pharmakologe oder doch Zahnärztin?

Das Angebot ist gross, die Ideen sind vielfältig: An den Informationstagen für das Bachelor-Studium haben Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die Uni Bern besucht – und sich inspirieren lassen.

Von Sandra Flückiger 04. Dezember 2012

«Ich werde Ihnen keine Märchen erzählen», stellte Bruno Moretti, Vizerektor Lehre, gleich zu Beginn der Begrüssung an die Studierenden klar. «Aber ich kann versprechen, dass Sie an der Uni Bern Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben können, die auf dem Arbeitsmarkt geschätzt sind. Allem voran werden Sie kritisches Denken und eine wissenschaftliche Arbeitsweise erlernen.» Auch wies Moretti auf die Bedeutung von guten Bildungsinstitutionen und klugen Menschen – «das sind Sie» – hin: «Sie sind die zwei wichtigsten Ressourcen der Schweiz.»


Im Eingangsbereich des Hauptgebäudes versammelt sich der potenzielle Nachwuchs der Uni Bern, um sich einen Überblick zu verschaffen. (Bild: Claude Blatter)

Jus-Studium als zweite Wahl

«Mein Traumjob wäre Tonmeister», sagt der 19-jährige Marc Nydegger. Aber das sei schwierig zu erreichen und bleibe wohl eher sein Hobby. «Deshalb schaue ich mir hier verschiedene Studiengänge an, zum Beispiel Jus und Pharmakologie, vielleicht auch Chemie». So ergreift der junge Mann später vielleicht doch den Beruf, den er sich als Kind gewünscht hat, nämlich Anwalt.


Während Gabriel (links) sicher ist, dass er Zahnmedizin studiert, will sich Marc erst einmal genauer informieren. (Bilder: Sandra Flückiger)

«Ich werde Zahnmedizin studieren», weiss Gabriel Streun schon jetzt. Er sei oft behandelt worden an den Zahnmedizinischen der Uni Bern, da er eine Kieferspalte hatte. «Nun möchte ich Kindern helfen, die mein Schicksal teilen», so der 19-Jährige.


Die vier Freundinnen Sherriene, Caroline, Marie Claire und Céline (v.l.) interessieren sich für ganz unterschiedliche Fachrichtungen – von Schönheitschirurgie über Sprachen bis zu Journalismus.

Journalismus oder Zahnmedizin?

Unterschiedlich weit in der Entscheidungsfindung ist der quirlige Frauen-Vierertrupp: Während die 19-jährige Sherriene Medizin studieren und sich anschliessend auf Schönheitschirurgie spezialisieren wird, hat sich die 18-jährige Céline für Tiermedizin entschieden – ihren Kindheitstraum. Noch unschlüssig sind sich die 20-jährige Caroline, die sich in den Humanwissenschaften, Sprachen und bei der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät umschaut, sowie die 18-jährige Marie Claire, die entweder Zahnmedizin oder Journalismus studieren möchte.


Daniel Joost wird zwar an der ETH Zürich studieren, schaut sich die Uni Bern aber zusammen mit Rahel Getzmann an.

Traumberuf Lehrerin

Aus Thun angereist sind Rahel Getzmann und Daniel Joost – obwohl er gar nicht in Bern studieren wird: «Mich interessieren Ingenieur- oder Materialwissenschaften, deshalb werde ich an die ETH nach Zürich gehen», so der 19-jährige Daniel. Er sei vor allem hier, um seine Freundin zu unterstützen. Auch sie hat schon genaue Vorstellungen: «Mein Traumberuf ist Gymerlehrerin. Schon als Kind wollte ich immer die Kleineren unterrichten», erzählt die 17-jährige Rahel. Dabei interessiert sie sich besonders für das Fach Englisch. «Wobei», überlegt sie laut, «vielleicht gehe ich nachher auch noch zur Informationsveranstaltung der Kriminologen.»

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