Die vonRoll-Halle erhält attraktiven Preis
Das Haus-im-Haus-Prinzip des neuen Hörsaal-Komplexes der Uni Bern und der PH Bern überzeugte den Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA). Die alte vonRoll-Halle mit ihrem modernen Kern holte einen begehrten Preis.
Die alte geschichtsträchtige Fassade der Weichenbauhalle und dahinter höchstmoderne Hörsäle – eine Kombination, die nicht zuviel verspricht: Der neue vonRoll-Hörsaal-Komplex der Uni Bern und der PH Bern in der hinteren Länggasse hat soeben einen Preis für zukunftsträchtige Gestaltung des Lebensraumes des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) erhalten. «Der respektvolle Umgang mit der bestehenden Substanz hat die Jury überzeugt», sagt Jury-Mitglied Daniel Meyer im Kurzfilm, der zu allen preisträchtigen Projekten gedreht wurde.

Völlig erhalten: die alte Gebäudehülle der Weichenbauhalle. (Bilder: Marlène Loges)
Die nationale Auszeichnung «Umsicht-Regards-Sguardi» wurde dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen. Sechs von den 48 eingereichten Projekten konnten den begehrten Preis abholen, zwei erhielten eine Anerkennung. All diese Arbeiten sind gemäss Medienmiteilung des SIA «exemplarische und kreative Antworten auf zukunftsrelevante Fragestellungen, die sich durch einen ganzheitlichen Ansatz auszeichnen, der über die rein technische und ökologische Lösung hinausgeht».

Das Haus im Haus: ein topmoderner Hörsaal. Der grösste der sieben Hörsäle verfügt über 500 Plätze.
Neu und Alt kongenial verbunden
Die alt-neue Lernfabrik: In die über hundertjährige Weichenbauhalle bauten die Architekten vom Zürcher Architekturbüro Giuliani und Hönger nach dem Haus-im-Haus-Prinzip zwei Hörsaal-Kuben mit insgesamt sieben Hörsälen ein. Der grösste Hörsaal verfügt über 500 Plätze, bei Vollbelegung haben 1500 Studierende Platz. Der Neubau soll die knappe Raumsituation der Berner Hochschulen entschärfen. Das Projekt kostete 30 Millionen und die Bauzeit dauerte rund drei Jahre. Entstanden ist ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einem modernen Kern, in welchem «Neu und Alt kongenial verbunden» wird.

Ort der Begegnung: Im offenen Foyer trifft man auf Studi-Freunde und Kunst am Bau.
Ausgezeichnet auf der ganzen Linie
Die Berner vonRoll-Weichenbauhalle erntete auf verschiedenen Gebieten Lob, wie der Laudatio des SIA zu entnehmen ist: «Das Hörsaalgebäude überzeugt in seiner architektonisch, städtebaulich, denkmalpflegerisch, energetisch und ressourcenschonend vorbildhaften Umsetzung.» Dem disziplinübergreifenden Team sei es gelungen, auf hohem Niveau ein Referenzprojekt für einen nachhaltigen Strukturwandel umzusetzen. Die Arbeit zeige beispielhaft, dass Anforderungen an nachhaltiges Bauen und an eine hervorragende bauliche und gestalterische Qualität kostenbewusst erfüllt werden können.