«Meine Arbeit beginnt um sechs Uhr früh»

Vorlesungen vorbereiten, ein Statistikbuch schreiben und forschen: Der Statistikprofessor Lutz Dümbgen hat auch in den Semesterferien alle Hände voll zu tun. Den Ausgleich findet er in der Natur. Die Sommerserie von «uniaktuell» verfolgt die Sommeraktivitäten von Uni-Angehörigen und entlockt ihnen einen Geheimtipp.

Interview: David Fogal 02. August 2010

«uniaktuell»: Im Moment sind Semesterferien an der Universität Bern – für Sie eine Ferienzeit?
Lutz Dümbgen: Nein. Während des Semesters bleibt viel liegen. Insbesondere die Forschung bleibt auf der Strecke. In diesen Semesterferien arbeite ich an drei Projekten zu statistischen Methoden und verfasse zudem ein statistisches Lehrbuch für Bachelor-Studierende. In der Regel stehe ich um sechs Uhr auf, arbeite eine Weile und frühstücke dann gemeinsam mit meiner Familie. Sind die Kinder zu lebendig, flüchte ich ins Büro (schmunzelt).


Lutz Dümbgen ist erfreut über den hohen Stellenwert der Statistik an der Universität Bern. (Bild: daf)

Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit an der Uni Bern?
Ich kann vieles selbst bestimmen, auch in welchen Bereichen ich forschen möchte. Zudem kann ich das Forschungsthema rasch wechseln. Das ist das Schöne an der Statistik: Sie ist theoriegeleitet, es braucht keine Labors und lange Vorlaufzeiten für Experimente. Ich entschied mich damals für die Uni Bern, weil sie unter anderem als eine der wenigen Universitäten in Mitteleuropa ein vergleichbar grosses statistisches Institut unterhält.

Welchen sommerlichen Geheimtipp aus Ihrer Region verraten Sie den Leserinnen und Lesern von «uniaktuell»?
Lübeck, wo ich vor meinem Wechsel nach Bern mehrere Jahre verbracht habe, sowie die Ostsee sind wunderschön. Eine Städtereise an die kleine, aber feine Hansestadt kann ich wärmstens empfehlen. In Bern geniesse ich die Aare. Über die Mittagszeit oder am Abend gehe ich oft kurz auf eine Abkühlung ins Wasser. Wenn es im Mittelland zu heiss wird, flieht man am besten in die Berge.

Zur Person

Lutz Dümbgen (47) studierte und promovierte in Heidelberg, arbeitete einige Jahre als Extraordinarius für Stochastik in Lübeck und doziert seit acht Jahren am Institut für mathematische Statistik und Versicherungslehre der Uni Bern. Der gebürtige Bonner ist in seiner Freizeit gerne an der frischen Luft, sei es beim Wandern, Joggen oder Velofahren. Ausserdem interessiert er sich für Musik.