Lehrling der Uni Bern ist Vize-Schweizermeister
Christoph Flühmann hat den Dreh raus: An der Polymechaniker-Schweizermeisterschaft belegt der Lehrling der Uni Bern – trotz kleinem Patzer – den zweiten Platz.
Was er fertigt, fliegt hoch: Der Polymechanikerlehrling Christoph Flühmann dreht und fräst hochpräzise Kleinstteilchen aus Metall, Kunststoff und Titan, die mit den Massenspektrometern der Berner Weltraumforschenden ins All fliegen. Und der 19-Jährige ist schweizweit einer der besten seines Fachs und seines Alters: Soeben hat er an der Schweizermeisterschaft für Polymechaniker den zweiten Rang beim Drehen mit computergesteuerten Maschinen errungen. Wer weiss, was noch möglich gewesen wäre, «hätte es mir das Teilchen zum Schluss nicht ausgespannt», so der Drittjahr-Lehrling aus Gurzelen.
Ein Profi im dritten Lehrjahr: Christoph Flühmann fräste sich auf den zweiten Platz. (Bilder: zvg)
Als einer der Jüngsten der acht Teilnehmer sei das ein «schöner Erfolg», pflichtet sein Chef, Georges Schwyzer, bei. Die vier Tage Wettkampf an der Swisstech-Messe in Basel seien hart gewesen, so der Leiter der Polymechaniker-Werkstatt in den Exakten Wissenschaften der Uni Bern. Es hat sich gelohnt – um Flühmanns Hals hängt nun eine Medaille. Preisgeld gab es zwar nicht, aber als «Referenz nach dem Lehrabschluss in einem Jahr wird die Auszeichnung wichtig sein», ist Schwyzer sicher.
Dampflokomotiven in der Freizeit
Der Jüngste als einer der Besten – Christoph Flühmann ahnt den Grund seines Erfolgs: «Mein Hobby trainiert mich in meinem Handwerk.» Der Polymechanik-Lehrling baut in seiner Freizeit Dampflokomotiven in der Grösse der Kleineisenbahn auf dem Gurten. «Wir haben zu Hause eine Werkstatt mit Drehbänken und Fräsen», so Flühmann. Nach der Lehre will er sich auch in dieser Richtung weiterbilden. Auf dem Programm stehen der Maschinenbau und die Entwicklung neuer computergesteuerter Drehbänke, die der 19-Jährige schon routiniert bedient.
Volle Konzentration: Christoph Flühmann beim Programmieren der Drehmaschine.
In der Polymechaniker-Werkstatt der Uni Bern entstehen Spezialteile für die Hochenergie, Weltraumforschung sowie Klima und Umwelt. Beschäftigt sind unter Werkstatt-Leiter Georges Schwyzer 45 Mitarbeitende und 8 Lehrlinge.