Auszeichnung für neue Behandlung bei Arteriosklerose
Zwei Berner Forscher erhalten einen Pfizer-Forschungspreis. In ihrer Arbeit weisen sie die Stimulation zur Blutgefässneubildung nach – ohne ganze Vorläuferzellen einzusetzen. Daraus könnte sich eine viel versprechende Behandlung von Arteriosklerose-Erkrankten ergeben.
Ablagerungen in den Schlagadern können zu arteriellen Verschlüssen in den Beinen und Füssen führen: Das ist eine der häufigsten Erscheinungen der Arteriosklerose, umgangssprachlich Arterienverkalkung, und diese Komplikation kann auch zum Tod der Betroffenen führen. Die Anwendung von Stammzellen, welche die Neubildung von Gefässzellen anregt, ist eine viel versprechende Alternative zu herkömmlichen Therapien in der Gefässmedizin – doch der Einsatz von Stammzellen sei sehr begrenzt, wie die Forscher Stefano Di Santo und Zijang Yang vom Universitätsspital Bern schreiben. Die beiden warten nun mit einer neuen Therapiemethode auf – und wurden für ihre Arbeit mit einem Forschungspreis der Stiftung Pfizer ausgezeichnet. Dieser Preis wird jährlich vergeben, und heuer wurden unter sieben Forschenden aus der ganzen Schweiz 150'000 Franken ausgeschüttet.

Regeneration von Gewebe nachgewiesen
«Wir schlagen eine neue, zellfreie Therapie zur Neubildung von Gefässzellen vor», schreiben Di Santo und Yang in der Medienmitteilung zur Preisvergabe. Die Berner Wissenschaftler haben aus so genannten Vorläuferzellen, welche fähig sind, sich zu differenzierten Gefässzellen zu entwickeln und die Innenseite der Blutgefässe auszukleiden, Faktoren isoliert. Im Tiermodell weisen diese in schlecht durchblutetem Gewebe eine «hohe Kapazität zur Steigerung der Gefässneubildung und Geweberegeneration nach». Als «äusserst beachtlich» bezeichnen die beiden Forscher ausserdem, dass die intramuskuläre Verabreichung der Faktoren einer Wirkung gleichkommt, wie sie die Therapie mit ganzen Vorläuferzellen erreicht. Ein vielversprechendes Ergebnis, da die isolierten Faktoren eine Zelltransplantation wirksam ersetzen könnten. «Diese zellfreie Strategie könnte den Behandlungsrahmen für Gefässerkrankungen erweitern und als neues Instrument die regenerative Medizin bereichern», so die Forschenden.