Berner Uni-Absolvent revolutioniert die Freizeitplanung

Aus dem Vorlesungssaal direkt auf den Chefsessel: Samuel Mäder, bis vor kurzem BWL-Student an der Universität Bern, hat «gonnado.com» gegründet. Die Online-Plattform für Freizeitaktivitäten soll bis Ende Jahr 50'000 User verzeichnen. Jetzt läuft die Testphase, bevor es am 12. August richtig losgeht.

Von Daniela Baumann 09. Juli 2010

Gute Neuigkeiten für all jene, die noch nicht wissen, wie sie ihre Sommerferien verbringen sollen: Pünktlich zur Ferienzeit geht die Freizeit-Plattform «Gonnado» online. Von der Busfahrt für Senioren über die Trainingstour für Radrennfahrer bis zum Konzert für Kulturfreunde – Gonnado ermöglicht den unkomplizierten Austausch und die gemeinsame Organisation aller denkbaren Freizeitaktivitäten. «Wir setzen keine thematischen Grenzen», erklärt Samuel Mäder, Gründer von Gonnado. Die neue Online-Community basiert auf dem Grundgedanken, dass Freizeiterlebnisse mit Gleichgesinnten die Menschen glücklich machen. Um entsprechende Glücksmomente zu fördern, kombiniert Gonnado zwei bekannte Web-Technologien: die lokale Suche und das «social network». Die Nutzerinnen und Nutzer können nach geographischen und sozialen Kriterien Freizeitangebote suchen, aber auch eigene Ideen veröffentlichen. Dabei bestimmen sie selber, ob ihre Informationen öffentlich oder nur einem persönlichen Freundeskreis zugänglich sind.

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Auf gonnado.com lassen sich Freizeitangebote lokal suchen, so auch in Bern. Bild: zvg

Lange Liste von Zukunftsplänen

Struktur und Inhalt von Gonnado sollen laufend wachsen. «Die wesentlichen Elemente stehen, insgesamt haben wir damit aber erst etwa zehn Prozent dessen verwirklicht, was uns vorschwebt», lässt Mäder durchblicken. Er und sein Team haben noch zahlreiche Visionen im Hinterkopf: Den weltweiten Ausbau des Angebots, die Übersetzung in andere Sprachen, personalisierte Empfehlungen, die Integration des lokalen Wetters und von Transportmitteln – um nur einige wenige zu nennen. Entsprechend dürfte der Arbeitsaufwand auch in Zukunft nicht kleiner werden. Mittlerweile beschäftigt die 2009 gegründete Startup-Firma neun Personen, davon sechs in einem Vollzeitpensum. Entlöhnt werden die Jungunternehmerinnen und -unternehmer allerdings noch nicht: «Derzeit arbeiten alle ehrenamtlich mit, wir hoffen aber bald Investoren zu finden.» Aktuell sucht das Team ausserdem personelle Verstärkung im Informatikbereich.

Durch die Bachelorarbeit inspiriert

Samuel Mäder weiss selber nicht recht, ob er es als Vor- oder Nachteil werten soll, dass er direkt nach dem Studium den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit gewagt hat. «Mir fehlt die Erfahrung, ich bin dadurch aber auch unvoreingenommen und stelle einfach fest: Es geht irgendwie.» Die Idee für Gonnado reifte während des Studiums in Betriebswirtschaftslehre, insbesondere durch die Abschlussarbeit zum Thema Social Web und Online-Marketing. Neben Samuel Mäder kann der Kleinbetrieb auf das Wissen eines weiteren Absolventen der Universität Bern zählen – Simon Walter sorgt für eine gesunde Finanzplanung. A propos: Gemäss Mäder soll das Technologie-Startup ab 2012 dank Werbeeinnahmen kostendeckend wirtschaften; bis dahin rechnet er mit einem Minusgeschäft.

Finanzielle Risiken hin oder her: gonnado.com hat den Testbetrieb aufgenommen. Wer nicht bis zum definitiven Start am 12. August warten möchte, kann Gonnado testen und dem Team um Samuel Mäder seine Ideen, Fragen und Probleme bei der Benützung laufend rückmelden. «Feedbacks sind sehr willkommen.»