Vom alpinen Gebirge über zentralasiatische Steppen bis zum tropischen Regenwald: Im BOGA können sowohl exotische wie auch heimische Pflanzen und Tiere und deren Lebensräume bequem vor der Haustüre entdeckt werden. Die Persische Tulpe etwa wächst im Lebensraum «Steppe» und hat sich an die harten klimatischen Bedingungen – heisse, trockene Sommer und sehr kalte Winter – bestens angepasst: In den wenigen regenreichen Monaten speichert sie genügend Nährstoffe, die ihr das Überleben sichern. «Erst durch die Anpassung von Fauna und Flora an die verschiedenen Lebensbedingungen entsteht biologische Vielfalt», erläuterte Markus Fischer, Professor der Pflanzenwissenschaften und Direktor des Botanischen Gartens, an einer Medienorientierung. Insgesamt werden zehn Lebensräume und ihre typischen Pflanzen und Tiere vorgestellt – in Schauhäusern wie im Freiland. «Die Ausstellung ‹Lebensräume – Vielfalt lokal bis global› ist Hauptattraktion des Jubiläumsjahrs», erklärte Markus Fischer. Ziel sei es, Vielfalt, Bedeutung und Schönheit der verschiedenen Lebensräume zu vermitteln.

Seit 150 Jahren ein Besuch wert: Im BOGA können Städterinnen und Städter die idyllische Natur geniessen. (Bild: zvg/Adrian Moser)

Gefährdete Ökosysteme 

«Der Nutzen der biologischen Vielfalt ist für den Menschen immens wichtig», erläuterte Markus Fischer. Saubere Luft und sauberes Wasser, der Schutz vor Lawinen und Erosionen oder die Erhaltung der Fruchtbarkeit der Böden hängen stark von intakten Ökosystemen ab. Diese sind weltweit jedoch stark gefährdet: Immer tiefer dringt der Mensch in natürliche Ökosysteme ein und bedroht die biologische (Arten-)Vielfalt. Deshalb beleuchtet die Ausstellung auch Ursachen für den Rückgang der Biodiversität und sucht nach Lösungen.

Der Botanische Garten ist ein Ökosystem in sich: Er beheimatet rund 6'000 verschiedene Arten. (Bild: zvg/Markus Bürki)

Ein Potpourri an Aktivitäten 

«Das Jubiläum wird nicht mit einem einzigen Festakt, sondern mit einem bunten Strauss an Aktivitäten gefeiert», sagte Verena Gysin, Leiterin Kultur. Dabei sollen möglichst alle Altersstufen angesprochen werden, um den BOGA in der Bevölkerung noch stärker zu verankern. Neben der Ausstellung bietet das Jubiläumsjahr noch viele weitere Highlights im BOGA: Eine Fotoausstellung zeigt, wie die Natur mit nur drei Zelltypen die Welt besiedelt hat. Beim «Theater im Garten» tauchen die Teilnehmenden in die Welt der Gnomen, Elfen und Trollen ein. Eine Baumtreppe führt das Publikum direkt in die Baumkrone, und bei den «Gesprächen auf der Gartenbank» diskutieren prominente Rednerinnen und Redner. Zudem kommen Besuchende in den Genuss von zahlreichen Workshops, botanischen Führungen und Konzerten.