Welthandel im UniPress
Waren werden hin- und hergeschifft, Dienstleistungen von Kontinent zu Kontinent verkauft: Auf dem weltweiten Marktplatz fehlen oft allgemeingültige Leitplanken. An der Universität Bern erarbeiten Forschende Vorschläge für eine erfolgreiche Regelung. Das neue «UniPress» handelt vom internationalen Handel.
Seit es Menschen gibt, wird Handel betrieben. Die Waren wurden im Laufe der Zeit über immer grössere Distanzen transportiert. Durch diesen Globalisierungsprozess sind der Austausch von Waren und Dienstleistungen und die damit verbundene Migration sehr komplex geworden, ein unüberblickbarer Dschungel. Die internationale rechtliche Grundlage, welche diese Prozesse regeln sollte, hinkt der Entwicklung hinterher, etwa die Regelungen der Zölle, der Kontingente, der Qualitätssicherung von Produkten, der Einhaltung menschenrechtlicher Standards. Handelswaren sollten auf globaler Ebene Ansprüche erfüllen, von denen internationale Unternehmen oftmals eine unterschiedliche Vorstellung haben. Das «World Trade Institute» und das Departement für Wirtschaftrecht an der Universität Bern befassen sich im Nationalen Forschungsschwerpunkt zur Handelsregulation mit den Spannungsfeldern dieser vielfältigen Interessen.
Die Heimat verlassen
Migration hat auch im kleineren Kreis Auswirkungen – etwa auf zwischenmenschliche Beziehungen. Die moderne Arbeitswelt drängt die Arbeitnehmenden dazu, flexibel zu sein – und für eine Anstellung zu pendeln oder gar den Wohnort zu wechseln. Eine Belastungsprobe für Beziehungen, jedenfalls nach einem wiederholten Umzug, wie Berner Soziologen herausgefunden haben.
Für Arbeit verlassen Menschen gar ihre Heimat, einige für immer. Nicht alle Migrantinnen und Migranten kehren nämlich nach der Pensionierung nach Hause zurück. Für viele italienische Gastarbeiter wird laut Ethnologin Eva Soom die Schweiz zur zweiten Heimat.
Zwischen Virtualität und Realität
Eine neue Heimat findet der moderne Mensch heute in der Virtualität. In Onlinespielen wie «Second Life» kann sich der Cyber-User gar eine neue Identität zulegen und sich so dem «Wirklichkeitstransfer» öffnen, wie Medienwissenschaftler Matthias Steinmann im Gespräch erklärt: Dem nicht unproblematischen Verweben von virtueller Welt mit der Realität.
UniPress gibts an der Universität Bern in den Verteilboxen, im Abo nach Hause geliefert, das pdf zum Download und das «Gespräch» auch zum Hören als Podcast.