Kontaktbörse für die Studis
Damit sich die Türen in die Arbeitswelt weit öffnen: An den «Career Days» können interessierte Studis wichtige Kontakte zu Unternehmen knüpfen. Bald soll die Firmenmesse ausgedehnt werden – trotz zurückgehenden Besucherzahlen.
Networking – das Schlagwort in der Jobwelt: An den «Career Days» an der Uni Bern hatten Studienabgängerinnen und -abgänger Gelegenheit, ihre berufliche Laufbahn einzufädeln. Durch die Bolgonareform mit den Bachelor- und Masterabschlüssen entstünden neue Varianten für den Einsteig in die Berufswelt, schrieb Gunter Stephan, Vizerektor Lehre der Uni Bern, im Vorfeld der Firmenmesse. Umso wichtiger sei deshalb der Austausch der Studierenden und den Unternehmen. Der Anlass wird seit Jahren von Aiesec, der grössten internationalen Studentenorganisation organisiert. Rund 30 Unternehmen von der «Allianz» über «Lidl» und «Swisscom» bis zum «Vermögenszentrum» hatten ihre Stände im Hautpgebäude und in der UniS gestellt.

Ziel und Zweck der «Career Days»: Job-Möglichkeiten abchecken, Visitenkarten einstecken. (Bild:bj)
Die Studis auf dem «Markt»
Unterwegs waren die 22-jährige Stefanie Stettler und die 21-jährige Cornelia von Weissenfluh. Die beiden BWL-Studentinnen wollten sich einen Überblick über die vielfältige Unternehmenswelt verschaffen, in welche sie nach dem Studium eintreten werden. Während Stettler «verschiedene Richtungsmöglichkeiten» von der Post bis zu den SBB überprüft, hat von Weissenfluh schon klarere Vorstellungen: Sie möchte bei einer Bank, als Unternehmensberaterin oder als Wirtschaftsprüferin tätig sein.
Der 24-jährige Jus-Student Olivier Prisi wollte «schauen, was es neben Gerichts- und Anwaltspraktika sonst noch für Job-Möglichkeiten gibt». Besonders aber schätzt Prisi den so genannten CV-Check, den einige Unternehmen vor Ort durchführen: Die Studentinnen und Studenten erhalten nützliche Tipps der Profis, wie ein vielversprechender Lebenslauf auszusehen hat.

Bei der Post, den SBB, einer Bank? Noch ist nicht klar, wo Cornelia von Weissenfluh (links) und Stefanie Stettler arbeiten wollen. (Bild:sz)

Olivier Prisi lässt seinen Lebenslauf checken. (Bild:sz)
Besucherzahl geht zurück
Die «Career Days» können einen direkten Nutzen haben – sowohl für Studienabgänger wie für Unternehmen: «Wir haben zwei Personen im Rechtsschutz fest angestellt, die letztes Jahr hier anklopften», sagt Antonia Cano von der Versicherungsgesellschaft «Die Mobiliar». Sie schätzt die Firmenmesse als Kontakplattform, bedauert aber die niedrige Besucherzahl in diesem Jahr. Auch Stefan Schmiedig von den SBB beobachtet einen Rückgang, stellt aber klar, dass die Bundesbahnen auch aus Imagegründen teilnehmen und nicht nur, um einen unmittelbaren Erfolg aus diesem Tag zu ziehen.
Künftig auch an Unitobler
Die Organisatorin Aiesec weiss um den Missstand. «Die Gründe für die schwindenden Besucherinnen und Besucher sind uns aber nicht bekannt», sagt Kathrin Loppacher, Präsidentin des OKs. Die Werbekampagne sei ähnlich gestaltet worden wie in den vorigen Jahren; vielleicht seien der Stundenplan, die Osterwoche oder einfach ein Desinteresse der Studis der Grund. Doch Aiesec lässt sich nicht beirren – im Gegenteil: Die künftigen «Career Days» sollen gar noch ausgebaut, eine Zusammenarbeit mit der Unileitung geprüft werden: «Wir wollen die Messe an die Unitobler ausdehnen und auch Firmen ansprechen, die für Phil-hist-Absolventinnen und –absolventen Jobs anbieten», stellt Loppacher in Aussicht.