Bio-Olympiade an der Uni: Bernerinnen räumen ab

Die Bio-Labors der Uni Bern gehörten für einmal ganz der nächsten Generation: Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus der ganzen Schweiz rangen kürzlich um den Titel der Schweizer Biologie-Olympiade. Abgeräumt haben die Bernerinnen vom Gymer Neufeld.

Von Bettina Jakob 31. März 2008

DNA-Analysen, Schweineherz-Sektion, Verhaltensstudie von Füchsen: Das Programm der 9. Schweizer Biologie-Olympiade an der Uni Bern war vielseitig und anspruchsvoll. Das muss es auch sein: «Unsere Teilnehmenden müssen international mithalten können, denn die olympischen Aufgaben liegen weit über dem üblichen Mittelschulwissen», meint Daniel Wegmann, Begründer der Bio-Olympiade und Doktorand am Zoologischen Institut der Uni Bern. Der besagte internationale Wettbewerb findet diesen Sommer in Mumbay, Indien statt – und zwei Bernerinnen vom Gymer Neufeld sind mit von der Partie. Miriam Luginbühl aus Hinterkappelen und Manuela Binggeli aus Toffen haben nämlich – mit zwei Teilnehmerinnen aus Basel und dem Wallis – an der Schweizer Olympiade die Goldmedaille geholt.

Voll konzentriert: Miriam Luginbühl vom Gymer Neufeld hantiert im Labor mit Proben. (Bilder:zvg)

Von 650 auf 22 Gymeler im Final

Ganze vier Tage lang wurden die 22 Finalistinnen und Finalisten an der Uni Bern gefordert. «Mir gefiel besonders», so die 18-jährige Siegerin Miriam Luginbühl, «dass jede Aufgabe einen Problemkreis abdeckte, der vertieft bearbeitet wurde». Hintergrundwissen war genauso gefragt wie das praktische Vorgehen mit Pipette und Gewebeproben im Labor. So mussten die Gymeler etwa herausfinden, von welchem Tier eine  bestimmte Fleischprobe stammte: Die DNA wurde aus den Proben gereinigt, mit Enzymen in Sequenzen geschnitten; diese ungleich langen Teile wurden mittels einer Elektrophorese sortiert; im unter Strom stehenden Gel wandern die langen Stücke weniger weit als die kurzen. Das entstandene spezifische Balkenmuster lässt den Schluss auf den Ursprung der Probe zu.

Daniel Wegmann, Präsident der Bio-Olympiade (v.l.) und drei Medaillengewinnerinnen des Gymer Neufeld: Manuela Binggeli (gold), Miriam Luginbühl (gold) und Joëlle Dietrich (silber). Nicht auf dem Bild: Silbermedaillengewinnerin Mirjam Frischknecht.

Die Schweizer Bio-Olympiade hat zum Ziel, wissenschaftlich interessierte Mittelschülerinnen und -schüler herauszufordern, wie Claudia Appenzeller vom Verband Schweizer Wissenschaftsolympiaden schreibt. Der Wettbewerb fand bereits zum neunten Mal statt, heuer mit einem Rekord: Rund 650 Interessierte hatten an der ersten Runde im letzten Sommer teilgenommen, die besten 80 konnten sich im Herbst weiterbilden und 22 wurden für die Olympiade an der Uni Bern selektioniert, die nun letzte Woche stattfand. Die vier Besten Teilnehmenden vertreten die Schweiz jeweils an der Internationalen Biologie-Olympiade.