Eine blutige Sache
Blut – unser flüssiges Organ. Das ist das nächste Thema in der Reihe «Bio-Chemie am Samstag» an der Uni Bern. Proteinchemiker Johann Schaller beleuchtet die erstaunlichen Funktionen des Lebenssaftes.
Sie haben die Form des zunehmenden Mondes: die roten Blutkörperchen der an Sichelzellanämie erkrankten Menschen. Anhand der in Afrika verbreiteten genetischen Krankheit erklärt Proteinchemiker Johann Schaller vom Departement für Chemie und Biochemie der Uni Bern wichtige Funktionen des Blutes: Durch einen Gen-Defekt wird bei dieser Anämie ein Baustein des roten Blutstoffes, des Hämoglobins, falsch gefaltet und die roten Blutkörperchen nehmen eine abnormale Form an. «Die sichelförmigen Zellen bleiben im Gefässsystem eher hängen als die normalen runden, flexiblen Blutkörperchen und aggregieren deshalb schneller», so Schaller. Dadurch wird die Durchblutung behindert, und die Gefahr einer Gerinnselbildung am falschen Ort steigt: Damit können zwei wichtige Aufgaben des Blutes gestört werden – Transport und Gerinnung.

Gesunde, rote Blutzellen unter dem Elektronenmikroskop. (Bild:zvg)
Aufruf zum Blutspenden
Neben diesen Funktionen ist das Blut für die Sauerstoffversorgung, Abwehrfunktion und Wärmeregulierung des Körpers zuständig – wie Schaller am kommenden Samstag einem breiten Publikum erörtern wird: Das Departement für Chemie und Biochemie lädt zur dritten Vorlesung in der Reihe «Biochemie am Samstag». Der Leiter der Proteinanalytik wird auch die vielfältigen Bestandteile des Lebenssaftes ausführen – vom weissen Blutkörperchen über Fette zu Hormonen und Wachstumsfaktoren. Einen weiteren, sehr praktischen Aspekt wird Gastrednerin Anita Tschaggelar vom Management des Blutspendedienstes Bern einbringen: die Wichtigkeit von Blutspenden für Mensch und Medizin.

Blutplättchen im Fibrinnetz: So werden Blutungen gestoppt. (Bild: zvg)
Die Vorträge der «Bio-Chemie am Samstag» finden jeweils von 10 bis 12 Uhr an der Freiestrasse 3, Hörsaal U 113 statt.