Seine Insulinpumpen erobern den Weltmarkt

Am «Dies academicus» der Uni Bern erhielt der Unternehmer Willy Michel die Würde des Ehrendoktors.

Von Bettina Jakob 02. Dezember 2006

Er begann als Chemielaborant bei der Ciba-Geigy in Basel und gehört heute zu den erfolgreichsten Unternehmern der Schweiz: Willy Michel, dessen Name mit den modernen Insulinpumpen seiner Firma Disetronic AG bekannt wurde. Der Burgdorfer Willy Michel stieg früh in die Medizinaltechnik ein, arbeitete in der Entwicklung, als Klinikreferent und im Aussendienst von Pharmafirmen. 1984 gründete Willy Michel die Distronic AG, die Insulin-Pumpen erforscht und entwickelt, welche heute weltweiten Absatz finden. Die Disetronic AG ging erfolgreich an die Börse, wurde später an Roche verkauft; den Bereich Injektionssysteme behielt Michel und führt ihn heute als Ypsomed mit 1150 Mitarbeitern an den Standorten Burgdorf, Solothurn und Grenchen weiter. Michel interessiert sich aber nicht nur für Wirtschaft, sondern auch für Politik: In Burgdorf sass er als liberaler Parteiloser im Gemeinderat. Und für die Kunst: Michel initiierte das Museum Franz Gertsch in Burgdorf, das er über die Einnahmen zweier Galerien finanziert. Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät verleiht ihm die Würde eines Ehrendoktors.

 

 


Die Uni Bern verlieh ihm die Würde des Ehrendoktors: Willy Michel. (Bild:zvg)

Herr Michel, nach wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Erfolgen erhalten Sie nun noch die akademische Ehre. Was bedeutet sie Ihnen?
Es ist mir eine grosse Ehre, da mir die Ehrendoktorwürde von der Universität Bern verliehen wird – der Hochschule jener Region, mit der ich verwachsen bin. Diese ausserordentliche Ehre wird sicher meine eigene Kreativität beflügeln. Ich verstehe sie zudem als Ansporn, den eingeschlagenen Weg auch in den nächsten Jahren weiter zu verfolgen.

Die Disetronic wurde zu einer der grössten Berner Firmen. Was braucht es, damit es eine kleine Firma an die Spitze schafft?
Die Disetronic und die Ypsomed haben in der richtigen Zeit die richtigen, die vom Markt verlangten medizinaltechnischen Produkte entworfen; diese schliesslich über die letzten 20 Jahre regelmässig weiterentwickelt und in den Weltmarkt eingeführt. Um eine kleine Firma erfolgreich zu einer grossen Firma zu machen, braucht es ausserdem Visionen, Innovationen, Mut und Disziplin.

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