Drahtlos in die Mailbox
Wenn Studierende und Angestellte im Herbst 2005 die neuen Räume der «UniS» im ehemaligen Frauenspital beziehen, werden sie dort von Anfang an auch drahtlosen Zugang zum Internet haben. Das so genannte Public WLAN ist bereits heute an verschiedensten Standorten der Universität verfügbar und hat sich bewährt.
In der Unitobler-Cafeteria bei einem Espresso eine Online-Recherche zum Diplomthema durchführen? In der Bibliothek büffeln und zwischendurch rasch seine Mailbox checken? Dank dem drahtlosen Daten-Netzwerk, das in den letzten Jahren an der Universität Bern sukzessive aufgebaut wurde, sind das alltägliche Vorgänge geworden. An mittlerweile über 50 Standorten auf dem Berner Campus ist der Internet-Zugang mit einem mobilen Computer quasi ‚durch die Luft’ möglich – genauer: via Public WLAN. Die Abkürzung steht für Wireless Local Area Network und meint den Zugang zu einem Computernetzwerk über eine Funkverbindung.
Auch in der Cafeteria der Unitobler können Studierende dank WLAN online arbeiten. (Bild: Sabine Olff)
«UniS» von Beginn weg abgedeckt
In den letzten zwei Jahren wurden rund 140'000 Franken in die Erschliessung von Räumlichkeiten mit WLAN investiert. Gemessen am Nutzen sind das verhältnismässig geringe Kosten: denn dank WLAN konnten und können neue Arbeitsräume für Studierende geschaffen werden, «ohne hierzu auf teure Neu- oder Umbauten angewiesen zu sein», wie Projektleiter Fritz Bütikofer von den Informatikdiensten der Universität erläutert.
Ausgerüstet wurden Cafeterias, Bibliotheken, ausgewählte Hörsäle sowie Seminar- und Sitzungsräume (aktueller Stand siehe unter "Weiterführende Links"). Der nächste grosse Ausbauschritt erfolgt diesen Herbst mit dem Bezug der Räumlichkeiten der «UniS» im ehemaligen Frauenspital. «Dort werden wir von Anfang an eine gute Abdeckung mit WLAN haben», so Bütikofer. Dabei ist es nicht Ziel der Informatikdienste, das Funknetz flächendeckend in allen 120 Uni-Gebäuden anzubieten, sondern sich auf Räume zu konzentrieren, deren Nutzung sich für WLAN besonders eignet.
In Bern studieren, in Zürich drahtlos ins Netz
Interessant ist das kabellose Netz aber auch im Hinblick auf die zunehmende Ausbildungsmobilität. Immer mehr Studierende werden in Zukunft ihre Ausbildung an mehr als einer Universität absolvieren. Um diese Mobilität auch technisch zu unterstützen, haben im Projekt «SWITCHmobile» viele Schweizer Hochschulen die Netzzugänge für Studierende und Mitarbeitende zu einer Art Pool zusammengeschlossen. Konkret heisst das: Studierende der Universität Bern können sich heute mit ihrem studentischen E-Mail-Konto beispielsweise auch an der Uni Zürich einloggen und umgekehrt. Dasselbe gilt für Angestellte.
Für Teilnehmer an Tagungen und Kongressen können zudem zeitlich beschränkte, individuelle Benutzerkonten erstellt werden, die ihnen den Netz-Zugriff via WLAN ermöglichen. Für die Einstein-Tagung im Juni werden so 1200 Gastkonten für den drahtlosen Internetzugang zur Verfügung stehen.
Störungen sind selten
Die bisherigen Erfahrungen mit dem Betrieb des WLAN sind laut Projektmitarbeiterin Anna Siegenthaler, Abteilung Informatikdienste, «ausgesprochen positiv». Das Funknetz hat sich trotz relativ kostengünstiger Installationen als zuverlässig erwiesen. Siegenthaler: «Wir haben nur selten Störungen zu verzeichnen». Von den Nutzern selber gibt es wenig Feedback, die meisten melden sich weil sie beim ersten Mal Hilfe brauchen, um den drahtlosen Netzzugang einzurichten.
Fest steht, dass die Dienstleistung von vielen Angehörigen der Universität bereits genutzt wird. Das Netzwerk-Team der Informatikdienste kann sich jederzeit – natürlich auch drahtlos – eine Statistik zur Nutzung jedes einzelnen WLAN-Knoten anzeigen lassen. Demnach gelangen in der Juristischen Bibliothek gegenwärtig rund 200 Benutzer pro Monat über Funk ins Netz. Hochgerechnet auf rund 60 WLAN-Knoten ergibt das eine stattliche Benutzerzahl. Und die dürfte angesichts der bescheidenen Voraussetzungen für den drahtlosen Zugang (vgl. Kasten) weiter wachsen.
Das brauchen Sie um WLAN zu nutzen
Für den drahtlosen Zugang zum Uni-Netz genügt ein wireless-fähiges Notebook sowie ein Benutzerkonto auf den zentralen Rechnern der Universität Bern (E-Mail-Konto). Mit den entsprechenden Netzwerk-Einstellungen auf dem eigenen Computer genügt es dann den Browser zu starten und im folgenden Dialogfenster seine üblichen Zugangsdaten einzugeben.
Um eine sichere Verbindung aufzubauen oder um an einer anderen Universität in das Berner Netz zu gelangen, benötigt man zusätzlich die VPN-Software, die bei den Informatikdiensten kostenlos und online bezogen werden kann. Die informatikdienste empfehlen aus Gründen der Sicherheit dringend die VPN-Software einzusetzen.