Naturwissenschaft am Samstag

«Physik am Samstag» ist im vergangenen Jahr bei den Schülern gut angekommen. Grund genug die Serie erneut zu lancieren. Und Anlass das Konzept nachzuahmen: Auch die Chemiker und Biochemiker werden im Wintersemester vorm jungen Volk referieren.

Von Beatrice Michel 19. Oktober 2005

Mit sechs laienverständlichen Vorträgen versuchten die Berner Physik-Institute im letzten Herbst auf ihr Fach aufmerksam zu machen. Ihre Gäste: Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Referiert wurde jeweils am Samstagvormittag. Die Themen von «Physik am Samstag» reichten von Leben auf fremden Planeten, über Klimaveränderungen während der letzten Jahrtausende bis hin zur Knopflochchirurgie mittels Laserstrahlen. Eine Online-Befragung und eine Auswertung der Präsenzlisten sollte im Nachhinein zeigen, was das Engagement der Physiker gebracht hat.


Physikalische Phänomene werden in «Physik am Samstag» verständlich erklärt. (Bild: zvg)

Spannend und aktuell

Ob sich einige der wissbegierigen Schüler für ein Physik-Studium an der Uni Bern entscheiden, wird sich wohl erst später zeigen, kommentiert der Autor der Studie, Marc Mallepell. Denn die Jugendlichen haben noch zwei bis drei Jahre Gymnasium vor sich. Sie machen sich allerdings bereits über die Wahl des Studiums ihre Gedanken. Und die Gedanken sind laut den Kommentaren durchwegs positiv: «Ich habe gemerkt, dass Physik etwas spannendes und sehr aktuelles, modernes ist», schrieb etwa ein Schüler. Und diese Meinung teilten auch die jungen Frauen – fast die Hälfte der Zuhörer war weiblich. Insgesamt besuchten zwischen 50 und 80 Schüler die einzelnen Vorlesungen. Ungefähr jeder Fünfte kam öfter als einmal. Das Gehörte habe Gesprächsstoff geliefert, berichteten die Schüler. Sie hätten mit Kollegen, Eltern oder Lehrern darüber diskutiert.

Engagement ist entscheidend

Kurzum: «Physik am Samstag» hat die Besucher begeistert. Spass hätten insbesondere jene Vorträge gemacht, die mit vielen Experimenten gespickt waren, urteilten die Schüler. Gelobt wurden die Dozierenden dafür, komplizierte Sachverhalte allgemein verständlich aber dennoch auf wissenschaftlichem Niveau vermittelt zu haben. Besonders beeindruckt waren die Jugendlichen vom Engagement der Dozierenden.

Die Gymnasiasten stimmten der Aussage mehrheitlich zu, dass an der Uni Bern eine interessante physikalische Forschung betrieben wird und dass Physik ein modernes Fach ist. «In Bern könnte das Physik-Studium Spass machen», resümierte ein Schüler. Allerdings sind die Gasthörer skeptisch, ob man mit einem Physikstudium gute Berufsaussichten haben wird.

Chemiker und Biochemiker haben Konzept kopiert

Nach den durchweg positiven Rückmeldungen des Auditoriums, starten die Berner Physiker die Vortragsreihe in diesem Jahr zum zweiten Mal. Los geht es mit «Physik am Samstag» am 26. November 2005. Insgesamt wird es wieder sechs Vorlesungen für Schüler geben. Experimentelle Weltraumforschung wird ebenso ein Thema sein wie die Teilchenphysik am CERN.

Neu geht in diesem Wintersemester die Reihe «BioChemie am Samstag» an den Start. Die Berner Chemiker und Biochemiker haben das Konzept der Physiker übernommen. Am 22. Oktober steht die erste der sechs Vorlesungen über die Chemie der Gene auf der Agenda.