Des Nachts unter Göttern und Heroen

Zum dritten Mal laden die Berner Museen am 18. März zur Museumsnacht ein. Mit dabei ist auch die «Antikensammlung Bern», ein kleines Museum der Uni. Im Schatten göttlicher und heroischer Skulpturen wird über Affären, Intrigen und Mord in der Antike getratscht.

Von Beatrice Michel 10. März 2005


Rund 230 Abgüsse antiker Skulpturen stehen in der «Antikensammlung Bern». (Bild: Stefan Wehrmuth)

Die «Antikensammlung Bern» startet mit einem Anlass für Kinder in die dritte Museumsnacht: wie die alten Römer können die Kleinen unter der Obhut der grossen antiken Skulpturen ihr eigenes Mosaik zusammenkleben. Das Museum gehört zur Universität Bern, genauer gesagt zum Institut für Archäologie des Mittelmeerraumes. Die Assistentin Lilian Raselli-Nydegger, die zudem Konservatorin der Sammlung ist, stellt anlässlich der Museumsnacht Jahr für Jahr ein attraktives Programm auf die Beine: In diesem Jahr wird über die «Skandale in Rom» getratscht. Beispielsweise waren einige der Kaiser und Ehrendamen, die als Kopf oder Statue in der Sammlung stehen, keines natürlichen Todes gestorben. Sie wurden vielmehr mit raffinierten Methoden aus dem Weg geschafft. Der Vortrag mit dem Titel «Phrygischer Hase und numidisches Huhn» beschäftigt sich mit den Essgewohnheiten der alten Römer. Sie kippten zum Beispiel über viele Gerichte eine ketchupähnliche Sosse – sie bestand aus vergorenem Fisch.

Um Mitternacht gibt's Operngesang

In der Antikensammlung sind in der Museumsnacht auch andere universitäre Institute aktiv: Das geographische Institut informiert über das Klima zur Römerzeit und bietet eine Perfomance zum Wasserkreislauf. Das Institut für alte Geschichte ist mit einem Vortrag zum Thema «Archäologie und Spionage im 1. Weltkrieg» vertreten. Mit «Notte di Figaro!» beenden zwei Opernsänger um Mitternacht das Programm und begrüssen den neuen Tag. Den Museumsnachtbesuchern bleiben dann noch zwei Stunden, um die 25 anderen Berner Museen und Kulturinstitute zu durchforsten.

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