Die grosse Knochenschau

Der Star der Ausstellung ist ein 16 Meter langer Finnwal. Insgesamt gibt es im Naturhistorischen Museum Bern derzeit 300 Tierskelette zu sehen. Die grösste Knochensammlung der Schweiz ist eine Dauerleihgabe des Anatomischen Instituts der Uni.

Das Anatomische Institut der Universität Bern hat ihre fast 150-jährige Skelettsammlung dem Naturhistorischen Museum als Dauerleihgabe vermacht. Im ehemaligen Gross-Säugersaal hat die Sammlung des Berner Anatomieprofessor Christoph Theodor Aeby (1835-1885) nun ihren endgültigen Platz gefunden. Aeby legte die Sammlung als Anschauungsmaterial für Medizinstudierende an. Sie umfasst 300 Skelette und 518 Einzelknochen und ist damit die grösste Sammlung von Tierskeletten in der Schweiz. Die Sammlung drohte in den letzten Jahren in Vergessenheit zu geraten, da die Skelette als wissenschaftliches Anschauungsmaterial mittlerweile als veraltet gelten.


Eines von 300 Skeletten, die in einer Daueraustellung im Naturhistorischem Museum Bern zu sehen sind. (Bild: Beatrice Michel)

1700 Stunden Knochenarbeit

Das Naturhistorische Museum hat die Sammlung vor kurzem zu neuem Leben erweckt. Zuvor mussten die Skelette und Einzelknochen demontiert, revidiert, präpariert, entfettet und neu montiert werden. Die Präparatoren investierten dafür rund 1700 Stunden «Knochenarbeit».

Zu den Highlights der Knochenschau gehört das Skelett eines 16 Meter langen Finnwals. Für Aufsehen sorgen auch die Knochen des Entenwals, des Weisswals und des Grindwals. Zu sehen sind beispielsweise aussserdem die Skelette eines indischen Elefanten, eines Java-Nashorns, einer Seekuh und eines Schnabeltiers. Die Inszenierung der Gebeine erinnert ein wenig an Jahrmarkt und Variété. Auf der Internetseite des Naturhistorischen Museums ist denn auch zu lesen: «Die Ausstellung setzt auf das fein tarierte Nebeneinander von wissenschaftlicher Logik und der Lust am wohligen Schaudern.»